Krautspätzle mit Spitzkohl und Kümmel

Es wird herbstlich und so wird es Zeit für die leckeren, gemütlichen Rezepte, die die nicht so gemütlichen Tage ein bisschen angenehmer machen. Voll und ganz unter diese Kategorie fallen die Krautspätzle – ein sehr dankbares Rezept, um mehrere Leute sattzubekommen und das mit überschaubaren Kosten. Die Idee zu dem Rezept stammt übrigens von stine, einer Userin aus dem Hüttenhilfe-Forum, ich habe es nur „ein bisschen“ verändert.

Spitzkohl zeichnet sich durch seine längliche, spitz zulaufende Form aus und wird vom Frühjahr bis in den frühen Winter hinein geerntet. Er ist wesentlich zarter und leichter verdaulich als sein Verwandter, der Weißkohl, was zusätzlich durch den Kümmel noch gefördert wird. Außerdem hat er wenig Kalorien, dafür ist er reich an Vitamin B1, B2, Betacarotin und Kalium und entwickelt beim Kochen Vitamin C.

Spätzle gehören für mich auf alle Fälle unter die Kategorie „Comfort Food“, sie sind einfach zu fast jeder Gelegenheit ein tolles Essen. Schnell zubereitet und sehr vielseitig. Für die Spätzle auf dem Foto habe ich zur Hälfte Weizenmehl und zur Hälfte Roggenvollkornmehl verwendet, man kann also durchaus auch auf andere Mehlsorten zurückgreifen.

Zutaten für 4 recht hungrige Esser:

Für das Kraut:

  • 1 kleiner Spitzkohl
  • 1 Zwiebel
  • Butter oder Schmalz
  • 2-3 Lorbeerblätter
  • 3 Wacholderbeeren
  • ca. 2 TL Kümmel, ganz
  • ein Schuss Noilly Prat (optional)
  • ca. 100 ml weißer Balsamico
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • ca. 2 EL Vollrohrzucker, Agavendicksaft oder Honig
  • Weißweinessig zum Abschmecken
  • 1 TL Kümmel, gemahlen

Für die Spätzle:

  • 4 Tassen Mehl
  • 4 Eier
  • 2 TL Salz
  • Milch

Zubereitungszeit: ca. 45 Minuten

Zubereitung:

Den Spitzkohl vierteln, den Strunk und die welken äußeren Blätter entfernen. Dann mit dem Messer in feine Streifen schneiden und beiseite stellen. Die Zwiebel fein würfeln.

In einer großen Pfanne etwas Butter oder Schmalz zerlassen und die Zwiebel darin andünsten. Etwa die Hälfte des Krauts dazugeben und mitdünsten. Wenn das Kraut ein bisschen an Volumen verloren hat, die zweite Hälfte des Krauts dazugeben und weiterdünsten.

Nach etwa 10 Minuten mit Noilly Prat und weißem Balsamico ablöschen. Dann Lorbeer, Wacholderbeeren (mit dem Messer angedrückt), Kümmel  und 2 TL Salz dazugeben und für weitere 20-30 Minuten vor sich hindünsten lassen. Immer wieder umrühren, das Kraut darf allerdings gerne etwas Farbe annehmen.

Währenddessen die Spätzle zubereiten: Mehl und Salz in einer Schüssel vermischen. Eier hineinschlagen und einen guten Schuss Milch hinzufügen. Mit einem Holzlöffel verrühren, dabei nicht zu lange rühren. Ggf. noch Milch dazugeben. Der Teig sollte nicht zu flüssig sein.

Wasser in einem Topf zum Kochen bringen und gut salzen. Eine Schüssel für die fertigen Spätzle sowie einen Schaumlöffel bereitstellen. Die Spätzle portionsweise ins kochende Wasser pressen oder schaben, kurz aufwallen lassen und dann mit dem Schaumlöffel aus dem Wasser heben.

Die Spätzle können dann gleich zum Kraut – zusätzlich noch etwas Kochwasser mit dazugeben. Vorsichtig umrühren, mit Salz, Pfeffer, gemahlenem Kümmel, Zucker/Honig/Agavendicksaft und Weißweinessig abschmecken.

Kann gerne noch mit geriebenem Käse verfeinert werden (es passt fast alles – Emmentaler, junger Pecorino, Bergkäse, Limburger, …).

Kürbis mit roten Zwiebeln

Von diesem Kürbisgericht kann man eigentlich gar nicht genug vorbereiten, übrig geblieben ist eigentlich noch nie etwas.

Gerade jetzt, wo man quasi an jeder Straßenecke die wunderbaren Hokkaido-Kürbisse findet ist es ein schnelles, leckeres Gericht, das mit recht wenig Zutaten auskommt und trotzdem das „gewisse Etwas“ hat.

Der Hokkaidokürbis hat den Vorteil, dass die Schale so dünn ist, dass man sie mitessen kann. Außerdem ist das Fruchtfleisch reich an Beta-Carotin, Vitamin A, Magnesium, Calcium und Kalium. Aber auch jede andere Kürbissorte schmeckt in diesem Gericht hervorragend.

Zutaten für 2 Personen oder für 4-6 Personen als Bestandteil eines größeren indischen „Buffets“:

  • 3 EL Senföl oder Sojaöl
  • 1 1/2 TL Bockshornkleesamen
  • 1 TL Kurkuma
  • 1/2 Hokkaidokürbis, in 1 cm große Würfel geschnitten
  • 2 TL Salz
  • 2-3 EL brauner Essig, z.B. Balsamico
  • 2-3 EL Zucker
  • 2 rote Zwiebeln, sehr grob gewürfelt

Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten

Zubereitung:
Das Senf-/Sojaöl in einer großen Pfanne (die auch einen Deckel besitzt) erhitzen. Die Bockshornkleesamen und das Kurkuma ins heiße Öl geben und rösten, bis es zu duften beginnt. Den gewürfelten Kürbis und das Salz zugeben und vorsichtig rühren, bis alles gleichmäßig durchmischt ist. Mit einem Schuss Wasser ablöschen und ca. 15 Minuten abgedeckt bei mittlerer Hitze braten, dabei alle paar Minuten umrühren.

Wenn der Kürbis nahezu weich ist, die Zwiebelstücke dazugeben und nochmal ca. 5 Minuten abgedeckt mitbraten, dann Essig und Zucker zugeben. Nochmal ca. 2 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen, dann mit Salz, Essig und Zucker abschmecken.

Pumpkin Pie Spice

Pumpkin Pie Spice ist eine Gewürzmischung, die man in den USA fertig kaufen kann. Dort sind herbstliche Gewürze zusammengemischt, die im „Pumpkin Pie“, der immer an Thanksgiving (Ende November) gegessen wird, vorkommen.

Aber nicht nur für den Pumpkin Pie ist es eine tolle Kombination, die Gewürzmischung ist ganz vielseitig einsetzbar – im Kaffee oder Tee, in Keksen, Kuchen und Gebäck – auch im Milchshake mit Bananen schmeckt sie hervorragend.

Und weil ich sie in den nächsten Wochen bestimmt ein paarmal hier verwenden werde, ist hier das „Rezept“ (das natürlich – je nach individuellem Geschmack – immer abgewandelt werden kann):

Zutaten:

  • 7 EL gemahlener Zimt
  • 4 TL gemahlener Ingwer
  • 2 TL Muskatnuss, frisch gerieben
  • 3 TL gemahlener Piment
  • 2 TL gemahlener Kardamom
  • 3 TL gemahlene Nelken

Zubereitungszeit: 5 Minuten

Zubereitung:
Alle Bestandteile vermischen und in einen luftdichten Behälter geben (z.B. ein Schraubglas).

abgewandelt nach My Baking Addiction

Ingwerkekse

Langsam sind die Temperaturen und auch das Wetter ein bisschen herbstlich geworden – genau der richtige Zeitpunkt für ein paar Kekse. So lässt sich der Umschwung auf die gemütlichere Zeit leicht ertragen.

In den Keksen sind Unmengen von Ingwer verarbeitet – und zwar frischen Ingwer und getrockneten, gemahlenen. So haben sie eine gewisse Schärfe, die aber ganz angenehm ist und bei kalten Temperaturen quasi von Innen wärmt. Sie lassen sich eigentlich fast gar nicht zu lange backen – entweder sie sind schön weich oder knusprig – das könnt ihr einfach mal ausprobieren, was euch eher liegt (ich mag beides).

Natürlich lassen sich die Kekse ganz hervorragend in einen schönen Tee oder Milchkaffee tunken. Die unten angegebene Menge reicht für eine mittlere Kohorte :-).

Zutaten:

  • 450 g frischer Ingwer
  • 240 ml Sonnenblumenöl
  • 1 gehäufter TL Ingwer, gemahlen
  • 420 g Zucker
  • 120 ml Rübensirup oder Melasse
  • 2 Eier
  • 800 g Mehl
  • 1 TL Salz
  • 1 EL Zimt, gemahlen
  • 1/2 TL Nelken, gemahlen
  • 1 gehäufter EL Backpulver
  • zusätzlicher Zucker zum Bestreuen

Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten
Backzeit: etwa 15 Minuten pro Blech

Zubereitung:
Ingwer schälen und grob in Scheiben schneiden. Zusammen mit dem Öl und dem gemahlenen Ingwer pürieren und anschließend in eine Rührschüssel umfüllen. Zucker, Rübensirup und Eier gut unterrühren, anschließend Mehl, Salz, Zimt, Nelken und Backpulver mischen und alles gut miteinander verrühren.

Den Teig in einen verschließbaren Behälter geben und im Kühlschrank bis zur weiteren Verarbeitung aufbewahren.

Backofen auf 180°C vorheizen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech mit zwei Teelöffeln kleine Häufchen setzen (etwa Walnussgröße) und dabei darauf achten, dass genug Platz bleibt – die Kekse zerlaufen beim Backen nämlich ganz ordentlich. Dann die einzelnen Kekse nochmal mit Zucker bestreuen und etwa 15 Minuten bei 180°C backen. Die Kekse sind dann noch weich, wer sie gerne knusprig möchte, kann sie noch ein paar Minuten länger im Ofen lassen.

Forentreffen und Frankfurter Buchmesse

Wer von euch schonmal bei uns zu Hause war, der kennt dieses Regal im Wohnzimmer. Üblicherweise stehen unsere Gäste staunend bis ungläubig davor – in Anbetracht der ca. 250 Kochbücher, die sich dort sammeln. Das ist meine große Sammelleidenschaft und ich kann stundenlang in den tollen Werken schwelgen. Mittlerweile bin ich schon recht anspruchsvoll geworden, was die Qualität eines Kochbuchs angeht, vor allem seitdem ich für die Hüttenhilfe auch noch Kochbuchrezensionen schreibe.

Und für einen Kochbuch“junkie“ wie mich ist natürlich ein Besuch auf der Frankfurter Buchmesse das wahre Paradies auf Erden. Tolle Neuerscheinungen gab es und natürlich konnte ich an dem einen oder anderen Exemplar auch nicht einfach so vorbeigehen – sie wanderten in meine Einkaufstasche und wurden dann kilometerweit geschleppt.

Hier ist das Ergebnis:

Ihr seht also – es ist weiterhin für reichlich Abwechslung und Inspiration gesorgt, die nächsten Wochen können kommen!

Doch nicht nur in kochbuchtechnischer Hinsicht war der Besuch in Frankfurt eine Bereicherung – am Samstag gab es ein Forentreffen der „Hüttenhilfe“ und ich durfte ein paar sehr nette User und andere Foodblogger kennenlernen, so z.B. Christina von „feines gemüse„, Maja von „moey’s kitchen„, Jules von „Strickoholikerin„, und Tina von „Lunch For One„.

Fotos habe ich leider gar keine gemacht, aber wer trotzdem ein paar Impressionen des Treffens sehen möchte, Maja hat hier berichtet, Jules hat hier berichtet und auch Tina hat hier einen Artikel dazu geschrieben.

Maghmour – Auberginen mit Knoblauch und Zwiebeln

Heute gibt es das vorerst letzte Rezept der orientalischen Vorspeisenreihe – Maghmour. Auch wieder eine sehr leckere und aromatische Sache, vor allem für diejenigen, die gerne Auberginen essen.

Wie ihr auf dem Bild sehen könnt, habe ich die Auberginen nicht geschält (entgegen der Vorgabe im Rezept). Ich mag das Aroma der Auberginenschale ganz gerne, aber wenn sie geschält werden, wird das Ergebnis natürlich noch zarter und die Aromen verbinden sich bestimmt noch ein bisschen besser.

Zutaten:

  • 1 kg Auberginen (etwa 3 Stück)
  • 5 kleine Zwiebeln
  • 1 kg Tomaten
  • 15 Knoblauchzehen (nicht erschrecken, die Zehen können später wieder aus dem fertigen Gericht herausgefischt werden)
  • Saft einer Zitrone
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • Olivenöl
  • 1/2 TL getrocknete Minze

Zubereitungszeit: ca. 35 Minuten

Zubereitung:
Die Auberginen schälen und in Würfel schneiden (wer möchte, kann die Schale dran lassen, sie gibt ein spezielles Aroma). Die Zwiebeln schälen, in viertel Ringe schneiden und beiseite stellen. Die Tomaten grob würfeln und ebenfalls beiseite stellen.

Reichlich Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen und die Auberginenwürfel darin rundum anbraten, bis sie beginnen, weich zu werden. Dann die Zwiebeln dazufügen und mit anschwitzen. Wenn die Zwiebeln leicht bräunlich werden, die geschälten, aber noch ganzen Knoblauchzehen dazugeben und 2 Minuten braten.

Die Tomaten hinzufügen und alles mit dem Zitronensaft, Salz und Pfeffer würzen. Drei der Knoblauchzehen mit der getrockneten Minze zerdrücken und wieder zu dem Rest geben.

Bei niedriger Hitze ca. 20 Minuten vor sich hinköcheln lassen (bzw. bis die Auberginen schön weich geworden sind).

Bulgursalat

Wie versprochen, geht es weiter mit den orientalischen Mezzegerichten und zwar noch bevor es langsam, aber sicher in die herbstlich-winterliche Richtung geht (übrigens! Weihnachten ist auch dieses Jahr am 24. Dezember, das sind nun noch ein bisschen mehr als zwei Monate – also noch genug Zeit, jetzt schon anzufangen, sich Gedanken für ein schönes Weihnachtsgeschenk zu machen!).

Der Bulgursalat ist ein bisschen aufwendiger als das klassiche Tabouleh, das es ja vor ein paar Wochen hier gab. Das liegt daran, dass hier einige Zutaten vorher gegart werden und nicht einfach alles roh „zusammengeworfen“ wird. Trotzdem ist der Salat in einer vertretbaren Zeit servierfertig und hat ein tolles Aroma.

Zutaten für ca. 8 Personen:

  • 4 große Zwiebeln
  • Sonnenblumenöl oder ein anderes neutrales Öl
  • ca. 6 reife Tomaten
  • 300 g Bulgur
  • Saft von 2 Zitronen
  • 1 EL Piment d’Espelette (oder scharfer Paprika)
  • 1 Bund Petersilie
  • 6 Frühlingszwiebeln
  • Salz

Zubereitungszeit: ca. 40 Minuten

Zubereitung:
Die Zwiebeln fein hacken und mit etwas Salz in einer großen Pfanne mit Öl anschwitzen. Etwa 10 Minuten braten – währenddessen die Tomaten würfeln (ca. 1 cm große Würfel). Die Tomaten zu den Zwiebeln geben und alles weitere 10 Minuten garen.

Anschließend den Bulgur untermischen und von der Flamme nehmen. Evtl. muss noch etwas Wasser oder Gemüsebrühe hinzugefügt werden, der Bulgur saugt einiges an Flüssigkeit auf.

Wenn der Bulgur ausgequollen ist, den Zitronensaft und Piment d’Espelette zufügen, dann die grob gehackte Petersilie und die Frühlingszwiebeln (in Ringe geschnitten) unterheben. Mit Salz und Zitronensaft abschmecken.

Quelle: abgewandelt aus Die libanesische Küche

Schokoladen-Knuspermüsli

Es ist wieder der berühmte 15. des Monats – Müslitag! Und damit eigentlich mein Lieblingstag des Monats… Heute mal mit einer nicht ganz so gesunden, aber genauso leckeren Variante mit ein bisschen Schokolade.

Als Schokocreme habe ich eine Zartbitter-Version aus dem Biomarkt verwendet, die auch ohne Müsli ganz hervorragend schmeckt ;-). Und wer keine Schokotropfen findet, kann natürlich auch einfach eine Tafel gehackte Zartbitter-Schokolade verwenden.

So wirklich süß schmeckt das Knuspermüsli nicht, was an dem verwendeten Kakaopulver liegt, wer es also süß(er) mag, sollte einfach ein bisschen mehr Honig oder Agavendicksaft verwenden.

Zutaten für ca. 850 g:

  • 500 g Hafer- oder Dinkelflocken
  • 150 g gemahlene Haselnüsse
  • 100 ml Apfelsaft
  • 3 EL Sonnenblumenöl
  • 50 g Kakaopulver (ungezuckert)
  • 3-4 EL Schokocreme
  • 3 EL Honig oder Agavendicksaft
  • 100 g Zartbitter-Schokoladentröpfchen

Zubereitungszeit: ca. 5 Minuten
Backzeit: ca. 40 Minuten

Zubereitung:
Den Ofen auf 180°C vorheizen. Die Hafer- oder Dinkelflocken mit den gemahlenen Haselnüssen in einer Rührschüssel vermischen. Dann Apfelsaft, Kakaopulver, Sonnenblumenöl, Schokocreme und Honig in einem kleinen Topf verrühren und leicht erhitzen, damit sich Honig und Schokocreme auflösen und mit den restlichen Zutaten verbinden.

Die flüssige Mischung zu den Flocken gießen und alles sorgfältig vermischen. In eine beschichtete Auflaufform geben und  ausbreiten. Bei 180°C etwa 40 Minuten backen (wichtig! alle 7-8 Minuten umwälzen, damit die Ränder nicht verbrennen), bis das Müsli vollständig trocken und leicht gebräunt ist.

Wenn das Müsli vollständig abgekühlt ist, die Schokotropfen dazumischen und in ein luftdicht verschließbares Glas füllen.

Mezze – Genüsse aus 1001 Nacht oder: eine Tafel für Freunde

Es gibt eigentlich nichts Schöneres, als mit Freunden oder Familie zusammenzusitzen und gemeinsam in die unterschiedlichsten Schälchen orientalischer Leckereien zu greifen. Und weil das so ist, möchte ich hier jetzt und in Zukunft Ideen, Impressionen und Leckereien sammeln für eine schöne Mezzetafel. Mezze – das sind kleine orientalische Vorspeisen, kalt oder warm, vegetarisch oder fleischhaltig.

Das Schöne an den orientalischen Mezze ist, dass alles wunderbar untereinander kombiniert werden kann und die meisten der kleinen Speisen auch recht schnell zubereitet werden können. Oder sich parallel kochen lassen, also geht vieles auch einfach „mal schnell“, wenn sich überraschend Besuch ankündigt.

Obendrein sind die kleinen Gerichte auch noch mords gesund, weil viele Hülsenfrüchte und hauptsächlich Gemüse verarbeitet wird, seltener Fleisch.

Und hier geht’s zu den Mezze-Rezepten:

Rezepte zweiter Teil:

Und das passt natürlich auch immer:


Hier eine Liste mit hülsenfruchtfreien Gerichten:

 

Imam Bayildi – „der Imam fiel in Ohnmacht“

Imam Bayildi – was für ein interessanter Rezepttitel und was für ein tolles Gericht! Eine gefühlte Ewigkeit bin ich um dieses Gericht schon herumgeschlichen, weil mich der Titel gleichermaßen angesprochen und skeptisch gestimmt hat. Ein ohnmächtiger Imam – nicht dass noch bewusstlose Geistliche bei mir in der Küche herumliegen?

Meine Bedenken waren völlig unbegründet – das Essen blieb vollkommen nebenwirkungsfrei. Alle Teilnehmer „bei Sinnen“. Das Aroma der Auberginen ist auch in dieser Zubereitungsform sehr lecker, das ist ja ohnehin eins meiner Lieblingsgemüse. Wer allerdings auf eine kalorienarme Methode hofft, ist hier fehl am Platz – für den „ohnmächtigen Imam“ müssen die Auberginen laut Rezept quasi in Öl schwimmen. Und auch ein bisschen Zeit solltet ihr mitbringen – wenn die Auberginen einen Tag im Sud durchgezogen sind, schmecken sie nochmal ein ganzes Stück besser als unmittelbar nach dem Kochen. Dafür kann man diese Mezze kalt oder bei Raumtemperatur servieren, also entsteht „wenigstens“ da keine zusätzliche Arbeit.

Noch ein kleiner Exkurs in die Geschichte dieses leckeren Gerichtes: man erzählt sich, dass der Name entstand, als ein Imam (islamischer Vorbeter) das Gericht zum ersten Mal probierte und wohl vor Verzückung in Ohmacht gefallen sei. Nun ja – ich würde vorschlagen, probiert es selbst aus.

Rezept für 4 Personen als Vorspeise oder 2 als vegetarisches Hauptgericht:

  • 2 Auberginen
  • 4-6 Knoblauchzehen
  • 2 rote Zwiebeln
  • 3-4 Tomaten
  • 1 TL Paprikapulver, edelsüß
  • 1 EL Zitronensaft
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 1 TL brauner Zucker
  • Olivenöl
  • ggf. frische Minze

Zubereitungszeit: ca. 60 Minuten, zusätzlich 30 Minuten Wartezeit

Zubereitung:

Die Auberginen mit einem Sparschäler abschälen – wer möchte, kann Streifen von der Haut übrig lassen. Auf alle Fälle aber die Kelche der Auberginen dran lassen! Dann einen Längsschnitt machen, so dass am Kelch noch alles zusammenhält  – man kann aber auch einfach alles durchtrennen, das vereinfacht die Zubereitung ein bisschen – und einen Teil des Fruchfleisches auslösen, so dass innen „Taschen“ entstehen. Das Fruchtfleisch grob hacken und beiseite stellen.

Die Innenseiten der ausgehöhlten Taschen einsalzen und so aufstellen, dass die Flüssigkeit ablaufen kann. Mindestens 30 Minuten einwirken lassen, dann mit einem Küchentuch trockentupfen.

Während die Auberginen ruhen, die Knoblauchzehen in feine Scheiben, die Zwiebeln in feine Ringe und die Tomaten wiederum in feine Scheiben schneiden.

Eine große Pfanne mit einem großzügigen Schuss Olivenöl erhitzen, dann die Auberginen(hälften) rundherum darin anbraten, bis sie ein bisschen Farbe genommen haben. Herausheben und abtropfen lassen. Erneut einen großzügigen Schuss Olivenöl erhitzen und Knoblauch, Zwiebeln und das gehackte Auberginenfleisch anbraten. Nach ca. 5 Minuten Tomaten, Paprikapulver, Zucker und Zitronensaft zugeben, gut umrühren und mit Salz und Pfeffer würzen.

Die Mischung aus der Pfanne herausnehmen, dafür die Auberginen(hälften) wieder hineinlegen, die Taschen weit öffnen und die Tomaten-Auberginen-Zwiebelmischung fest hineindrücken. den Rest ggf. ringsherum verteilen. Nochmal einen großzügigen Schuss Olivenöl und 100 ml Wasser über die Auberginen geben und die Sauce mit den Auberginen zum Kochen bringen. Auf niedriger Hitze zugedeckt etwa 45 Minuten garen lassen. Dann den Herd ausschalten und abgedeckt auskühlen lassen.

Mit frischer Minze und Brot zum Auftunken servieren.