Das beste Ragù alla Bolognese

Eine liebe Freundin und ich haben letztes Jahr im September ein ganzes Wochenende Vorräte eingeweckt, das war ein wahres Fest. Nicht nur wundervolle Tomatensauce, sondern auch Ajvar, confierter Knoblauch und eben eine riesige Menge Bolognese sind in unsere Weckgläser gewandert. Sage und schreibe 10 kg Hackfleisch haben wir zu Ragù verarbeitet, das reicht noch für einige Zeit.

Sauce Bolognese

Die Bolognese, die ich euch heute vorstelle ist nicht schnell gekocht. Sie köchelt über viele Stunden vor sich hin und wird dabei immer besser und besser. Im Gegensatz zu vielen anderen Variante wird diese mit Milch und Weißwein gekocht statt mit Rotwein, wie es bei vielen Rezepten üblich ist. Die Milch macht das Hackfleisch mürbe und gibt später eine tolle Konsistenz. Es kommen keine Kräuter in die Sauce und nur relativ wenig Tomate. Immer wieder wird die Flüssigkeit einreduziert, bis nur noch wundervoller Geschmack übrig ist. Ich sage es euch, bei dieser Bolognese bleibt kein Wunsch offen!

Heute geht es mit der klassischen Sauce Bolognese los, aber irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft stelle ich euch noch ein paar weitere Rezepte vor, wo ihr die Sauce verwenden könnt, falls ihr auf Vorrat oder zumindest eine größere Menge gekocht habt.

Übrigens: ich finde, dass Spaghetti nicht so hundertprozentig geeignet sind für die Kombination mit Bolognese. Meiner Ansicht nach hängt sich zu wenig der köstlichen Sauce an der Pasta fest und meistens hat man dann Saucenreste im Teller, die übrig bleiben. Daher mag ich am liebsten Pasta wie Fussili, Penne oder andere Nudelformen, an denen sich die Bolognese gut festhalten kann.

Rezept für den Hausgebrauch (ca. 6 hungrige Esser)

  • 1 kg Hackfleisch
  • 2 Zwiebeln
  • 2 Karotten
  • 2 Stangen Sellerie
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 300 ml Milch
  • 300 ml Weißwein
  • 1 Dose (400g) stückige Tomaten
  • 1 EL Tomatenmark
  • ca. 250 ml Rinderfond  oder 1 Würfel Rinderbrühe
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Zubereitungszeit: ca. 15 Minuten
Kochzeit: etwa 3-5 Stunden

Zubereitung:

In einem großen Topf das Hackfleisch in Portionen anbraten und wieder herausnehmen.

Zwiebeln, Karotten, Sellerie und Knoblauch hacken und im Topf anbraten, das Hackfleisch wieder dazugeben.

Milch angießen und komplett einreduzieren lassen. Als nächstes des Weißwein in den Topf geben und wieder komplett einreduzieren lassen. Tomaten, Tomatenmark, Salz, Pfeffer und Rinderbrühe dazugeben und mit etwas Wasser aufgießen. Abgedeckt mehrere Stunden leise köcheln lassen. Immer wieder Wasser dazugeben, falls notwendig.

Mit Pasta nach Wunsch servieren.

Hühner-Gemüsecremesuppe mit Nudeln (für die Erkältungszeit)

Vor kurzem habe ich euch ja schon das Rezept für die Ingwer Shots vorgestellt, die euer Immunsystem auf Vordermann bringen sollten. Falls aber doch die Erkältung siegt, dann ist eine gute Hühnersuppe genau das Richtige, um dem Körper Energie zu geben.

Hühner-Gemüsecremesuppe mit kleinen Nudeln

Meine Variante setzt voraus, dass ihr Hühnerfond zu Hause habt (ich weiche da nur äußerst ungern auf Fertigwürfel aus), den könnt ihr aber in einer gesunden Phase einfach mal auf Vorrat kochen und dann einfrieren oder einkochen. So mache ich das – ich hole mir auf dem Markt Hühnerkarkassen, die ich dann zusammen mit Zwiebeln, Karotten, Lauch, Sellerie, Salz und ganzen Pfefferkörnern auskoche. Danach wird der Fond durch ein Tuch passiert, in Flaschen abgefüllt und diese werden dann nochmal eingekocht. So hat man für alle Eventualitäten den besten Hühnerfond vorrätig.

Zutaten für 6 Portionen:

  • 1,5 l Hühnerfond
  • 2 Paprika
  • 3 Karotten
  • 2 Zwiebeln
  • 300 g kleine Nudeln, z.B. Sternchen oder Buchstaben o.ä.
  • 1 Becher Saure Sahne
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Zubereitungszeit: 10 Minuten
Kochzeit: ca. 15 Minuten

Zubereitung:

Paprika, Karotten und Zwiebeln grob würfeln und zusammen mit dem Hühnerfond in einem großen Topf aufkochen. Wenn das Gemüse gar ist, die Saure Sahne dazugeben und pürieren.

Parallel die Nudeln in Salzwasser al dente kochen. Die Nudeln in die Suppe geben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Kartoffelsuppe mit Speck und Majoran

Heute ist das Wetter garstig und es wird wieder mal Zeit für eine leckere Suppe. Bei herbstähnlichen Temperaturen kann die Suppe auch gerne eintopfähnlich sein, wie ich finde, so ganz glatte Cremesuppen müssen nicht immer sein. Deshalb gibt es heute eine superleckere, stückige, nach Majoran schmeckende Kartoffelsuppe, wie ich sie ähnlich früher bei meiner Oma gegessen habe (und nicht so 100%ig gemocht habe, aber die Geschmäcker ändern sich ja glücklicherweise mit der Zeit).

 

Schön schnell geht es auch mit dem Vorbereiten und Kochen – in 30 Minuten habt ihr die wärmende Suppe auf dem Tisch stehen. Für Rezepte dieser Art habe ich übrigens eine eigene Kategorie, die findet ihr unter Schnelle Küche unter 30 Minuten.

Zutaten für 8 Personen:

  • 2 Zwiebeln, gewürfelt
  • 1 EL Öl
  • 300g geräucherter Schweinebauch, in Würfel geschnitten
  • 4-5 Karotten, längs geviertelt und in kleine Stücke geschnitten
  • 2 kg festkochende Kartoffeln, geschält und in 2 cm große Würfel geschnitten
  • 1 Stange Lauch, in Ringe geschnitten
  • ca. 1,5 Liter Gemüsebrühe oder Hühnerbrühe
  • 1-2 EL Majoran
  • Salz und frisch gemahlener Pfeffer

Zubereitungszeit: ca. 10 Minuten
Kochzeit: 20 Minuten

Zubereitung:

Die Zwiebelwürfel in etwas Öl in einem großen Topf dünsten. Dann den geräucherten Schweinebauch dazugeben und mit anbraten. Als nächstes die Karottenwürfel kurz anbraten, die Kartoffeln dazugeben und alles mit Gemüsebrühe oder Hühnerbrühe bedecken.

Aufkochen lassen und nach ca. 5 Minuten die Lauchringe dazugeben. Die Suppe köcheln lassen, bis die Kartoffeln weich sind, dann den Majoran einrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Wer sie sämig haben möchte, nimmt beherzt einen Kartoffelstampfer zur Hand und stampft die Suppe zur gewünschten Konsistenz (bitte nicht pürieren! Dann wird sie nämlich schleimig).

Scharfe Pfirsich-Koriandersalsa

Falls ihr fürs Wochenende vorhabt, zu grillen, kann ich euch diese tolle Salsa wärmstens ans Herz legen. Warm wird es euch dabei auf alle Fälle, sie hat nämlich mächtig Feuer. Ich war ein bisschen überrascht, wie viel Schärfe diese kleinen roten Thaichilies doch mit sich bringen. Und ich hatte die Salsa vorbereitet und noch ein bisschen ziehen lassen – ich sag’s euch… die Zunge wollte ich mir abwischen. Gut, vielleicht etwas übertrieben.

 

Schärfe harmoniert ja sehr gut mit etwas süß-säuerlichen wie z.B. einem Pfirsich. Nektarine kann ich mir in genau dieser Kombination auch sehr gut vorstellen oder Aprikose, Marille oder vielleicht sogar eine Erdbeere. Probiert da gerne ein bisschen rum, Obst macht sich in herzhafter Kombination immer gut!

Zutaten für 4-6 Personen:

  • 2 feste Pfirsiche
  • 1 kleine rote Zwiebel
  • 1/2 Bund frischer Koriander
  • 1 Bio-Limette
  • 1/2 rote Thai-Chili (oder etwas Chiliflocken)
  • 1/2 TL Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Zubereitungszeit: 10 Minuten

Zubereitung:

Pfirsiche und rote Zwiebel fein würfeln, den Koriander grob hacken und in einer Schüssel vorsichtig vermengen. Den Saft der ganzen und Abrieb der halben Bio-Limette dazugeben, die Chili sehr fein hacken und unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und sofort servieren oder nach Geschmack noch etwas ziehen lassen.

Bunter Salat mit gebratenen Kichererbsen nach Ottolenghi

Hier kommt einer meiner absoluten Lieblingssalate. Und nicht nur meiner, sondern auch der meines Mannes (und das will was heißen! Die Fleischpflanze fordert normalerweise nicht aktiv Salatmahlzeiten ein – in diesem Fall ist das jedoch anders).

 

Ähnlich wie auch der vor kurzem vorgestellte Zitronen-Couscoussalat mit grünen Oliven und Pistazien lässt sich dieser Salat hervorragend vorbereiten, frisch essen oder auch am nächsten Tag mit ins Büro nehmen. Er ist eine hervorragende Beilage zum Grillen, kann aber auch mit etwas gekrümeltem Feta oder Tsatsiki in einem Pidebrot verschwinden und ist dann eine komplette Mahlzeit.

 

Zutaten können natürlich nach Verfügbarkeit angepasst werden – ich hatte beim letzten Mal die Tomaten vergessen, was dem Geschmack keinen Abbruch tut.
Und wie vieles, was zu meinem Stammrepertoire an Rezepten, kommt auch dieses Gericht aus dem tollen Kochbuch „Jerusalem“ von Yotam Ottolenghi*.

 

Zutaten für 4 Personen (oder 6 bis 8 als Beilage):

  • 1 kleine Dose Kichererbsen
  • 2-3 EL Olivenöl
  • 1 TL Kardamom, gemahlen
  • 1 1/2 TL Piment, gemahlen
  • 1 TL Kreuzkümmel, gemahlen

für das Dressing:

  • 60 ml Olivenöl
  • geriebene Schale von einer Bio-Zitrone und Saft einer halben Zitrone
  • 1 1/2 Sherryessig oder anderer milder Essig
  • 1 Knoblauchzehe, fein gehackt oder gepresst
  • 1 EL Agavendicksaft
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

für den Salat:

  • 2 kleine oder eine normale Gurke
  • 300 g Cherrytomaten, halbiert
  • 2 Bund Radieschen, geputzt und geviertelt
  • 1 rote Paprika, geputzt
  • 1 kleine rote Zwiebel
  • 1 Handvoll Koriander, grob gehackt
  • 1 Handvoll Petersilie, grob gehackt

Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten

Zubereitung:

Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen und die Gewürze darin anbraten, bis sie duften. Die Kichererbsen dazugeben und alles für 2-3 Minuten braten.

Die Zutaten für das Dressing in ein Glas oder einen hohen Behälter geben und gut miteinander verrühren (ich nehme dazu gerne meinen kleinen Milchaufschäumer). Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Gurke, Tomaten und Paprika in ca. 1 cm große Würfel schneiden. Die Zwiebel etwas kleiner würfeln. Alles zusammen mit den Radieschen, dem Koriander und der Petersilie in eine große Schüssel geben und mischen. Das Dressing vorsichtig unterheben und ggf. nochmal nachwürzen.

Den Salat portionsweise auf Schüsseln verteilen und die gebratenen Kichererbsen darauf anrichten. Nach Wunsch noch Feta darüberkrümeln oder mit einem Klecks Joghurt servieren.

 

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Winterliche Bowl mit Graupen, Schwarzwurzeln und Pilzen

Der Winter ist zwar offiziell vorbei – das aktuelle Wetter lässt aber anderes vermuten. Die aktuelle Zeitschrift slowly veggie! hat wieder ein paar sehr schöne Rezepte, die mich zum Nachkochen inspiriert haben. Im Original heißt dieses hier „Winter Corn Bowl“, was ich aber nicht ganz so passend fand, weil es ja schließlich keinen Mais (=corn) beinhaltet. Das Magazin mag ich sehr gerne, die Fotos sind immer sehr ansprechend und es gibt immer wieder interessante Kombinationen, die vorgestellt werden.

 

„Bowl“ – das ist auch so ein Trendessen, das zur Zeit durch die Sphären geistert (und Trendessen gegenüber bin ich tendenziell skeptisch, darüber hatte ich hier schonmal geschrieben). Im Prinzip geht es wohl darum, möglichst gesundes Essen möglichst ansprechend in einer Schüssel [meiner liebsten Geschirrform] anzurichten. Und möglichst vielkomponentig und deshalb tendenziell aufwändig. Einen schönen augenzwinkernden könnt ihr in der Welt darüber lesen.

Nun ist das Ganze zwar schon aufwändig, aber natürlich auch lecker. So eben auch diese winterliche Bowl mit Graupen, die mit Zwiebeln und Knoblauch in Gemüsebrühe und getrockneten Tomaten gegart werden. Und superzitronige Schwarzwurzelstücke, ein tolles Petersilienöl usw. usf. Für „mal schnell“ nach einem langen Arbeitstag ist es nicht ganz das richtige, es dauert nämlich schon recht lange, bis alles zubereitet ist. Dafür bleibt der Genuss nicht auf der Spur. Und das ist ja schließlich die Hauptsache.

Wer es vegan haben möchte, lässt einfach den Feta weg – ganz einfach.

 

Zutaten für 4 Bowl-essende Personen:

  • 50 g getrocknete Tomaten in Öl
  • 2 Zwiebeln, fein gewürfelt
  • 1 Knoblauchzehe, fein gehackt
  • 125 g Gerstengraupen
  • 400 ml Gemüsebrühe
  • 1 1/2 Bio-Zitronen (Saft und Schale wird benötigt)
  • 750 g Schwarzwurzeln
  • 250 g Kräuterseitlinge oder andere Pilze, geputzt und in Stücke oder Scheiben geschnitten
  • 1 Bund Petersilie, grob gehackt
  • Olivenöl
  • 2 EL Pinienkerne
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 1 kleiner Kopf Radicchio
  • 2 kleine rote Zwiebeln
  • 150 g Feta

Zubereitungszeit: ca. 60 Minuten

Zubereitung:

Die Tomaten aus dem Öl nehmen und in feine Streifen schneiden. Ein bisschen von dem Tomatenöl in einem Topf erhitzen und Zwiebeln und Knoblauch darin anschwitzen. Die Graupen dazugeben und mit Brühe aufgießen, aufkochen lassen und bei niedriger Hitze ca. 30 Minuten gar ziehen lassen. Vor Ende der Garzeit die Tomatenstreifen dazugeben und abschmecken.

Schwarzwurzeln schälen, waschen und in Stücke schneiden. Dann sofort in Zitronen- oder Essigwasser  einlegen, damit sie nicht braun anlaufen.

Petersilie mit 1 TL Zitronensaft und dem Abrieb der 1 1/2 Zitronen, 6 EL Olivenöl und Pinienkernen fein pürieren. Ggf. noch mehr Olivenöl zugeben, dann mit Salz und Pfeffer abschmecken.

2 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, die Pilze darin bei großer Hitze anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Schwarzwurzeln abtropfen lassen. 2 EL Olivenöl in einer Pfanne mit Deckel erhitzen, die Schwarzwurzeln darin anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen, dann ca. 100 ml Wasser und den Saft einer Zitrone zugeben und zugedeckt ca. 20 Minuten leicht köcheln lassen.

Radicchio putzen und in Streifen schneiden, Zwiebeln in Ringe schneiden und Feta zerbröckeln.

Alle Bestandteile separat auf Schüsseln verteilen, zum Schluss das Petersilienöl darüberträufeln.

 

Karamellisierte rote Zwiebeln

Diese tollen karamellisierten Zwiebeln sind wahre Multitalente. Sie sind das „gewisse Etwas“, wenn es eine süßsäuerliche Komponente beim Essen braucht – toll z.B. zu Gegrilltem, aber auch zu einem Braten, z.B. zum Thanksgiving-Truthahn. Sie ergänzen ganz hervorragend eine Käseplatte (dazu können sie sogar noch etwas süßer sein und eine Prise Chili schadet dann auch nicht).

 

Wer möchte, kann zusätzlich zum Weißweinessig nochmal mit Rotwein oder Portwein ablöschen, das gibt den Zwiebeln nochmal eine besondere Note. Und natürlich lässt sich das Ganze auch mit normalen Haushaltszwiebeln zubereiten, dann empfiehlt sich der Rotwein/Portwein in jedem Fall für die Farbe.

Zutaten als Beilage für mehrere Personen:

  • 3 rote Zwiebeln, in Spalten geschnitten
  • 1 EL Butter
  • 1 EL Olivenöl
  • ca. 100 ml Weißweinessig
  • ca. 50 g Zucker
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Zubereitungszeit: 5 Minuten
Kochzeit: 20 Minuten

Zubereitung:
Butter und Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, die Zwiebelspalten darin anschwitzen und etwas Farbe nehmen lassen.

Mit dem Weißweinessig ablöschen und einreduzieren lassen. Schließlich den Zucker dazugeben und leicht karamellisieren lassen.

Zum Schluss mit Salz, Pfeffer und ggf. Zucker abschmecken.

Die weltbeste Truthahn-Soße

Übertreibung und Superlative liegen mir eigentlich nicht so. Heute gibt es allerdings eine Ausnahme und das hat auch seinen Grund: ich stelle euch das Rezept für die wundervollste, cremigste, schmackigste, Soße vor, die jemals zu einem Truthahn gereicht wurde. Natürlich erfordert das die Zubereitung eines Truthahns / einer Pute, das ist aber ja seit dem Rezept zum Thanksgiving-Truthahn hier ein Kinderspiel. Diese Truthahn-Soße ist zum hineinlegen, zum Auslöffeln…

 

Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist ein gutes Stück (gerne altbackenes) Bauernbrot. Das wird einfach mit hineingekocht und gibt der Soße einen angenehmen runden Geschmack und eine unglaubliche Sämigkeit.

Die Soße ist natürlich ein Muss, wenn es einen Truthahn gibt, aber man kann natürlich einen Rest aufheben und anschließend (wie im Bild zu sehen ist) Spätzle mit Soße machen, das fällt bei mir unter die Kategorie „Comfort Food“, so lecker ist das.

Zutaten für ca. 4 Liter Soße:

  • 1,5 Liter Geflügelfond (ich koche dazu den Hals und die Innereien der Pute mit etwas Suppengemüse aus)
  • 4 Karotten, grob geschnitten
  • 1 große oder 2 kleine Pastinaken, grob geschnitten
  • 3 Zwiebeln, grob geschnitten
  • 250 ml Portwein oder Noilly Prat
  • ca. 250g altbackenes Bauernbrot
  • Saft aus dem Truthahn, der im Ofen weilt
  • ggf. weitere Gemüsebrühe oder Geflügelfond
  • Salz und frisch gemahlener Pfeffer

Zubereitungszeit: 10 Minuten
Kochzeit: ca. 1 Stunde (während der Truthahn / die Pute im Ofen ist)

Zubereitung:

Das Gemüse in einem großen Topf mit etwas Öl oder Butter anschwitzen. Wer möchte, dann es auch komplett oder teilweise zusammen mit dem Truthahn aufs Blech geben und mitrösten lassen. In jedem Fall wird das Gemüse in den Topf verbracht, mit dem Fond aufgegossen und weichgekocht. Portwein oder Noilly Prat zugeben und weiterköcheln lassen. Dann das Brot hineingeben und weichkochen. Während der Truthahn / die Pute im Ofen ist, immer wieder den austretenden Saft abschöpfen und zur Soße geben.

Zum Schluss alles pürieren, auf die gewünschte Konsistenz verdünnen und mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer abschmecken.

Omas Spaghetti und Tomatensoße

Tomatensoße III

 

Im Mai 2015 hatte ich nach langer Zeit endlich wieder zum Bloggen gefunden. Ein paar Rezepte habe ich geschafft, dann kam dieser absolut geniale Sommer, diverse Umzüge, eine Masterarbeit und viel beruflicher und privater Kram. Wie das Leben eben so spielt – life is what happens while you are busy making other plans… Und Tomatensoße.

Nun versuche ich es erneut. Ich hoffe, ihr seid noch dabei?

Als Start könnte ich mir kein besseres Rezept als dieses vorstellen. Das ist ein sehr persönliches Gericht und es ist geschmacklich sicher nicht jedermanns Sache. Für mich ist es der Inbegriff von Seelenfutter. Diese Soße gibt es, wenn das Leben gerade besonders doof ist und ich ganz dringend einen Tröster für meine traurige Seele brauche. Oder wenn die lästige Erkältung nicht weggehen mag. Oder wenn alles gerade so besonders schön ist. Sie ist ein zuverlässiger Helfer in allen Lebenslagen. Das liegt daran, dass die Tomatensoße nach meiner Kindheit schmeckt und meiner lieben Oma und viele sehr schöne Erinnerungen ins Hier und Jetzt zurückholt.

Tomatensoße I

 

Nun muss ich natürlich zugeben, dass diese „Tomatensoße“ nur sehr entfernt etwas mit richtigen Tomaten zu tun hat. Sie kommt mit Ketchup und Tomatenmark aus, was allerdings den Vorteil hat, dass sie saisonal unabhängig zubereitet werden kann und die Zutaten nur in extremen Notfällen nicht im Hause sind. Außerdem ist sie relativ süß und die Nelken (die sind ein absolutes Muss!) geben ein so warm-weiches Aroma dazu, dass diese Tomatensoße einfach zum Reinlegen ist. Wenn ich mir bei meinen Großeltern etwas zum Essen wünschen durfte, dann war es immer dieses Gericht hier. Ich würde sagen, ich habe meinen Wunsch fast immer erfüllt bekommen. Natürlich kann man auch andere Nudeln dazu essen – Fusilli z.B. nehmen die Soße noch besser auf. Der Klassiker wurde aber immer mit Spaghetti serviert.

Nun lasst es euch schmecken! Auf eine gute Zeit und auf liebe Freunde, Familie und insbesondere Großeltern, die doch immer einen ganz besonderen Platz im Herzen innehaben.

Tomatensoße II

 

Zutaten für ca. 4 Personen und 500g Nudeln:

  • 1 EL Butter
  • 1 EL Mehl
  • ca. 500 ml kalte (!) Milch
  • 1 Zwiebel
  • 1 Tube Tomatenmark
  • 1/2 Flasche Tomatenketchup
  • etliche ganze Nelken (ca. 15 Stück)
  • etwas gemahlene Nelke
  • Salz
  • ggf. etwas Honig oder Agavendicksaft
  • 500 g Spaghetti

Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten

Zubereitung:

Die Zwiebel schälen und vierteln, und zwei der Viertel mit einer Gabel sporadisch einstechen.Tomatensoße Mit den Nelken spicken. Aus Butter und Mehl eine Mehlschwitze herstellen, 2-3 Minuten anschwitzen lassen. Das Tomatenmark unter ständigem Rühren ca. eine Minute mit anschwitzen, dann den Ketchup und später die kalte Milch einrühren. Mit dem Schneebesen sehr kräftig rühren, so dass keine Klümpchen entstehen. Die Zwiebelviertel mit in die Soße geben und etwa 20 Minuten (oder nach Belieben auch viel länger, das macht der Soße überhaupt nichts aus) abgedeckt vor sich hinköcheln lassen, bis die Zwiebel schön weich ist.

Währenddessen die Spaghetti in reichlich Salzwasser garen. Die Soße mit Salz und gemahlener Nelke – ggf. noch etwas Honig – abschmecken, dann servieren. Wer möchte, kann die Zwiebeln inkl. Nelken aus der Soße nehmen, ich lasse sie aber am liebsten drin. In diesem Fall nur die ganzen Nelken aus den Zwiebeln pulen.

Linsen orientalisch mit grüner Chili und Pfirsich

Hier kommt eins meiner Lieblingsgerichte aus einem meiner Lieblingskochbücher – Veggiestan. Sally Butcher hat glücklicherweise danach auch wieder ein weiteres Kochbuch herausgebracht, das auch ganz sensationelle Gerichte beinhaltet.

Jedenfalls – dieser leckere Linseneintopf ist etwas ganz besonderes. Er verknüft alle Komponenten, die ein leckeres Essen braucht: die Säure kommt durch Berberitzen bzw. Cranberries (ich habe schon beide Varianten probiert und es schmeckt beides sehr lecker), Süße durch Paprika und ein bisschen braunen Zucker, dann natürlich Salz und um das Ganze abzurunden. Bitterstoffe durch Kurkuma, Zimt und Muskatnuss. Ein bisschen Schärfe durch grüne Chilischoten und das Gericht ist perfekt. Wer es nicht so scharf mag, der sollte bei den Chilis ein bisschen vorsichtig sein, für mich ist es jedes Mal eine Überraschung, ob sie nun höllenscharf sind oder eher mild.

Die verwendeten Puy-Linsen zeichnen sich dadurch aus, dass sie beim Kochen recht bissfest bleiben, was natürlich ganz angenehm ist. Wichtig ist hier (wie bei allen anderen Gerichten mit Hülsenfrüchten): erst am Ende der Garzeit salzen, sonst funktioniert das alles nicht, dann werden die Linsen niemals weich.

Linsen mit Chili und PfirsichZutaten für 4 Personen als Hauptgericht:

  • 75 g getrocknete Berberitzen, Rote Johannisbeeren oder Cranberries
  • 1 große Zwiebel, gehackt
  • 1 rote Paprikaschote, gewürfelt
  • 100 g Butter zum Braten
  • 2-3 grüne Chilischoten (wer es nicht so gerne scharf mag, nimmt am besten erstmal nur eine)
  • 1 cm Ingwer, geschält und fein gewürfelt
  • 1 TL Kurkuma, gemahlen
  • ¼ TL geriebene Muskatnuss
  • 1 TL Zimt, gemahlen
  • 2 TL Tomatenmark
  • 250 g Puy-Linsen
  • ca. 500 ml Wasser
  • 50 ml Weißwein
  • Saft von 1 Limette
  • 1 EL brauner Zucker
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 4-5 reife Pfirsiche

Zubereitungszeit: ca. 45 Minuten

Zubereitung:

Die Berberitzen etwa 10 Minuten in lauwarmem Wasser einweichen (Cranberries müssen nicht eingeweicht werden).

Zwiebel und Paprika in der Hälfte der Butter anbraten. Sobald das Gemüse weich wird, Chili, Ingwer und die Gewürze zugeben, anschließend das Tomatenmark und die Linsen hinzufügen und gut durchrühren.

Wasser und Wein angießen, zum Kochen bringen und alles etwa 35 Minuten köcheln lassen. Die Linsen sollten gar, aber nicht verkocht sein. Falls zu wenig Wasser im Topf ist, während dem Kochen weiteres Wasser nachgießen. Dann Limettensaft und Zucker unterrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Währende die Linsen vor sich hin köcheln, kann man schonmal die Pfirsiche waschen, in Spalten schneiden und die Berberitzen abgießen (falls nicht schon geschehen). In einer Pfanne die restliche Butter zerlassen und die Pfirsiche und Berberitzen etwa 2 Minuten braten (oder bis der Pfirsichsaft leicht karamellisiert).

Zum Schluss die gebratenen Pfirsiche vorsichtig unter die Linsen heben und mit Reis oder Fladenbrot servieren.

Linsen Pfirsich