One Pan Pasta

Ja – es gibt mich noch. Es ist nur warm. Meine Haut klebt. Und ich hatte die letzten Wochen daher ein bisschen einen Durchhänger, was Kochen und Bloggen angeht. Meistens gab es einfach nur einen Salat oder ein belegtes Brot oder wir waren sowieso außerhäusig essen. Jedenfalls habe ich einfach den Blog mal ein bisschen ruhen lassen – ich hoffe, ihr nehmt mir das nicht übel.

Heute aber, da habe ich ein Rezept ausprobiert, das mich beim Lesen zunächst skeptisch gestimmt hatte. Gefunden habe ich es im wunderschönen Blog Lottie + Doof.

Pasta IIDas Rezept ist so einfach und genial (und nicht nur das – das Ergebnis schmeckt auch noch fantastisch!), dass man sich unweigerlich fragen muss, warum man Pasta nicht schon die ganze Zeit so zubereitet hat. Einfach alle Zutaten zusammen in eine große Pfanne werfen, den Herd anschalten, immer mal wieder umrühren und dann servieren. Einfacher geht’s doch nicht, oder? Und das Ganze ist auch noch in ca. 15 Minuten fertig.

Die Zutaten sind eigentlich so gut wie immer im Haus – Pasta, Tomaten (am besten Cherrytomaten oder andere, aromatische Tomaten), Zwiebel, ein paar Gewürze, etwas Basilikum und Wasser – wenig später ist ein unglaublich leckeres Gericht fertig, das viele andere in den Schatten stellt. Dadurch, dass die Nudeln mit dem Rest mitgekocht werden, nehmen sie das ganze Aroma auf und alles schmeckt einfach unglaublich „rund“. Ihr merkt schon – ich gerate ins Schwärmen.

Pasta IIIAuf alle Fälle ist das hier ein perfektes Gericht, mit dem man Gäste überraschen kann („Was? Funktioniert das wirklich? In einer Pfanne?“) oder auch so, wenn man nicht lange in der Küche stehen will (weil es z.B. zu heiß ist…). Lasst es euch schmecken!
(und ich hoffe, euch nicht wieder drei Wochen warten zu lassen, bis ich hier das nächste Rezept vorstelle)

One Pan Pasta für 4 Personen
(leicht abgewandelt nach Lottie + Doof)

  • 500 g Linguine
  • 500 g Cherrytomaten, halbiert oder geviertelt
  • 1-2 Zwiebeln, in feine halbe Ringe geschnitten
  • 4 Knoblauchzehen, in feine Scheiben geschnitten (oder wie bei mir: 1,5 TL Knoblauchgranulat, weil gerade kein frischer Knoblauch im Haus war)
  • 1/2 TL Chiliflocken
  • 2 Zweige Basilikum (plus etwas mehr zum Garnieren)
  • 2-3 EL Olivenöl (plus etwas mehr zum Servieren)
  • 1 EL Salz
  • 1/4 TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 1100 ml Wasser, kalt
  • Parmesan oder Pecorino zum Servieren

Zubereitungszeit: ca. 15 Minuten

Zubereitung:
Alle Zutaten in eine große Pfanne geben und auf großer Hitze zum Kochen bringen. Mit einer Zange immer wieder umrühren, so dass die Nudeln nicht zusammenkleben. So lange kochen, bis die Nudeln al dente sind und das Wasser fast vollständig verdampft ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, etwas Olivenöl darüberträufeln, mit Basilikum garnieren und mit einem großen Stück Parmesan oder Pecorino servieren.

Pasta IV

Tarte Tatin mit Aubergine, Roter Zwiebel und Thymian

Endlich sind die Außentemperaturen ein bisschen erträglicher. Die Hitze der letzten Woche hat mir schon etwas zu schaffen gemacht und entsprechend blieb die Küche meistens kalt (leider hat sich das ja auch hier im Blog sehr stark bemerkbar gemacht, aber bei 36°C vergeht sogar mir die Lust aufs Kochen. Meistens haben wir dann die Abende im Biergarten verbracht. Aber – aum sind die Temperaturen ein bisschen moderater, schon kehrt die Lust aufs Kochen und Backen zurück.

Das heutige Rezept stammt aus dem herrlichen Buch Home Made. Sommer von Yvette van Boven, die mir mit ihrer herrliche unkomplizierten Herangehensweise richtig ans Herz gewachsen ist. Nach Home Made. Natürlich hausgemacht und Winter. Home Made ist nun „Home Made. Sommer“ ihr drittes Kochbuch. Da der Sommer nun doch größtenteils Einzug gehalten hat, werde ich in den nächsten Wochen sicher öfter Rezepte aus dem tollen Buch vorstellen und euch bestimmt auch eine Gesamtrezension präsentieren.

Auberginen Tarte TatinDie Tarte Tatin braucht etwas Zeit für die Vorbereitung – wie das halt bei Tartes üblicherweise der Fall ist. Wenn man sie als Hauptgericht serviert, passt ein schöner sommerlicher Salat ganz hervorragend dazu – ich hatte noch einen geräucherten Saibling da, den es dazu gab, den es aber eigentlich gar nicht gebraucht hätte. Wenn man die Auberginenscheiben im Ofen zubereitet, spart man sich einiges an Aufwand und auch der Ölverbrauch ist wesentlich geringer.

Zutaten für eine große Tarte von ca. 30 cm Durchmesser (6-12 Personen, je nach Hunger und Beilage):

für den Teig:

  • 300 g Mehl
  • 1 TL Salz
  • 130 g Butter
  • 1 Eigelb
  • 1 EL Thymian, getrocknet
  • etwas sehr kaltes Wasser

für die Füllung:

  • 2 Auberginen
  • Olivenöl
  • 4 rote Zwiebeln
  • 1-2 EL Agavendicksaft
  • 50 g Pinienkerne
  • 1 EL Salbei, fein gehackt
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 175 g milder, cremiger Feta

Zubereitungszeit: ca. 2 Stunden
Backzeit: etwa 35 Minuten

Zubereitung:
Für den Mürbteig Mehl, Salz und Thymian mischen. In der Küchenmaschine nach und nach die Butter in kleinen Stückchen zugeben und das Eigelb mit einrühren. Genau so viel Wasser dazugeben, dass gerade ein Teig zusammenkommt, dann eine Kugel daraus formen. In Frischhaltefolie einwickeln, flachdrücken und im Kühlschrank eine Stunde ruhen lassen.

Auberginen Tarte Tatin IIBackofen auf 175°C (Umluft) vorheizen. Die Auberginen in Scheiben schneiden und zwei Backbleche mit Backpapier auslegen. Auberginenscheiben so verteilen, dass sie nicht aufeinander liegen. Die Schnittflächen mit Olivenöl bepinseln, dann salzen und pfeffern, wenden und mit der zweiten Seiten gleich verfahren. Für ca. 30 Minuten im Ofen backen, bis sie leicht gebräunt sind.

Währenddessen die Zwiebeln in halbe Ringe schneiden und sanft in Olivenöl anbraten, bis sie schön weich sind. Mit etwas Agavendicksaft leicht karamellisieren lassen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett anrösten.

In einer Tarteform die Pinienkerne verteilen, dann die Auberginenscheiben ringförmig überlappend einschichten. Die fein geschnittenen Salbeiblätter darüberstreuen, dann die Zwiebeln darauf verteilen.

Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche kreisrund ausrollen und auf die Zwiebeln legen. Evtl. überstehende Ränder in die Form drücken und einige kleine Schlitze in den Teig schlitzen, damit die Luft entweichen kann. Die Tarte Tatin bei 200°C (Ober- und Unterhitze) ca. 35 Min. backen. 5 Min ruhen lassen, auf einen großen Teller stürzen und mit dem zerkrümelten Feta bestreuen. Evtl. noch kurz im Ofen übergrillen, ansonsten gleich servieren.

The World’s Best Chicken Curry

Es wird mal wieder Zeit für etwas indisches. Letztes Wochenende gab es bei meinen Eltern ein kleines indisches „Gelage“ mit vielen verschiedenen Speisen. Was bei solchen Gelegenheiten gut zusammenpasst, ist z.B. eine Zusammenstellung aus diesen Speisen:

Dann gibt es meistens noch verschiedene Dips, Saucen und Chutneys:

  • Tomatenchutney
  • Koriandersößchen
  • Joghurt mit Minze (hierbei rühre ich Joghurt mit englischer Mint Sauce zusammen)
  • Joghurt mit Kreuzkümmel (Rezept siehe unten)

Und was natürlich ganz hervorragend zu den oben aufgelisteten Leckereien passt, ist ein würziges Chicken Curry. Die Schärfe kann und sollte natürlich je nach Geschmack angepasst werden, aber ein bisschen brennen darf es schon (für den, der’s mag). Zimt und Nelken geben dem Gericht eine so tolle geschmackliche Note, dass es ganz oben auf meiner Favoritenliste gelandet ist.

Das Rezept unten ist abgewandelt nach dem tollen Roman „The Hindi-Bindi Club„, das neben einer schön erzählten Geschichte von indischen Auswanderern in den USA auch ein paar tolle Rezepte beinhaltet.

Chicken CurryZutaten für 4 Personen:

  • 500 g Hühnerbrustfilet, in grobe Würfel geschnitten

für die Marinade:

  • 1-2 Knoblauchzehen, fein gehackt
  • 1 EL Ingwer, fein gehackt
  • 1/2 TL Chilipulver
  • 1/2 TL Korianderkörner, gemahlen
  • 1 TL Salz
  • 1/4 TL Kurkuma

für die Sauce:

  • 2 EL neutrales Öl oder Ghee
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 Zimtstange
  • 4-6 Nelken, ganz
  • 2 mittlere Zwiebeln, fein gewürfelt
  • 1/2 Dose Pizzatomaten, ggf. etwas mehr
  • 250 ml Wasser
  • 1 TL Korianderkörner, gemahlen
  • 1/2 TL Kreuzkümmel, gemahlen
  • 1/4 TL Kurkuma
  • 1/2 TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • ggf. Chilipulver
  • Zitronensaft
  • Salz

für die Joghurtsauce:

  • 250 g Naturjoghurt
  • 1/2 TL Salz
  • 1 geh. TL Kreuzkümmel, gemahlen

Zubereitungszeit: ca. 45 Min.

Chicken Curry IIZubereitung:

Die Zutaten für die Marinade miteinander vermischen, das Fleisch dazugeben und in einer Schüssel 1 Stunde bis 24 Stunden marinieren lassen.

In einer tiefen Pfanne mit Deckel das Öl erhitzen und die Zimtstange, Lorbeerblatt und Nelken dazugeben. Bei mittlerer Hitze etwa 2 Minuten anrösten. Die Zwiebelwürfel dazugeben und anbraten, bis sie leicht goldbraun sind, dann die Tomatenstücke einrühren und bei niedriger Hitze etwa 5 Minuten köcheln lassen.

Wasser zur Sauce geben, aufkochen und etwas einreduzieren lassen, dann die ganzen Gewürze einrühren. Ggf. nochmal etwas Wasser nachgießen oder Pizzatomaten. Wenn die Sauce gut eingedickt ist, das marinierte Hühnerfleisch dazugeben und bei mittlerer Hitze ca. 15 Minuten garen.

Die Sauce mit Zitronensaft, Salz und Chilipulver abschmecken. Mit etwas Wasser verdünnen, dann nochmal einreduzieren lassen. Zum Schluss noch Lorbeerblatt, Nelken und Zimtstange entfernen.

Die Zutaten für die Joghurtsauce zusammenrühren und abschmecken. Das Curry mit dem Joghurt und Chapatis oder Basmatireis servieren.

Krautspätzle mit Spitzkohl und Kümmel

Es wird herbstlich und so wird es Zeit für die leckeren, gemütlichen Rezepte, die die nicht so gemütlichen Tage ein bisschen angenehmer machen. Voll und ganz unter diese Kategorie fallen die Krautspätzle – ein sehr dankbares Rezept, um mehrere Leute sattzubekommen und das mit überschaubaren Kosten. Die Idee zu dem Rezept stammt übrigens von stine, einer Userin aus dem Hüttenhilfe-Forum, ich habe es nur „ein bisschen“ verändert.

Spitzkohl zeichnet sich durch seine längliche, spitz zulaufende Form aus und wird vom Frühjahr bis in den frühen Winter hinein geerntet. Er ist wesentlich zarter und leichter verdaulich als sein Verwandter, der Weißkohl, was zusätzlich durch den Kümmel noch gefördert wird. Außerdem hat er wenig Kalorien, dafür ist er reich an Vitamin B1, B2, Betacarotin und Kalium und entwickelt beim Kochen Vitamin C.

Spätzle gehören für mich auf alle Fälle unter die Kategorie „Comfort Food“, sie sind einfach zu fast jeder Gelegenheit ein tolles Essen. Schnell zubereitet und sehr vielseitig. Für die Spätzle auf dem Foto habe ich zur Hälfte Weizenmehl und zur Hälfte Roggenvollkornmehl verwendet, man kann also durchaus auch auf andere Mehlsorten zurückgreifen.

Zutaten für 4 recht hungrige Esser:

Für das Kraut:

  • 1 kleiner Spitzkohl
  • 1 Zwiebel
  • Butter oder Schmalz
  • 2-3 Lorbeerblätter
  • 3 Wacholderbeeren
  • ca. 2 TL Kümmel, ganz
  • ein Schuss Noilly Prat (optional)
  • ca. 100 ml weißer Balsamico
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • ca. 2 EL Vollrohrzucker, Agavendicksaft oder Honig
  • Weißweinessig zum Abschmecken
  • 1 TL Kümmel, gemahlen

Für die Spätzle:

  • 4 Tassen Mehl
  • 4 Eier
  • 2 TL Salz
  • Milch

Zubereitungszeit: ca. 45 Minuten

Zubereitung:

Den Spitzkohl vierteln, den Strunk und die welken äußeren Blätter entfernen. Dann mit dem Messer in feine Streifen schneiden und beiseite stellen. Die Zwiebel fein würfeln.

In einer großen Pfanne etwas Butter oder Schmalz zerlassen und die Zwiebel darin andünsten. Etwa die Hälfte des Krauts dazugeben und mitdünsten. Wenn das Kraut ein bisschen an Volumen verloren hat, die zweite Hälfte des Krauts dazugeben und weiterdünsten.

Nach etwa 10 Minuten mit Noilly Prat und weißem Balsamico ablöschen. Dann Lorbeer, Wacholderbeeren (mit dem Messer angedrückt), Kümmel  und 2 TL Salz dazugeben und für weitere 20-30 Minuten vor sich hindünsten lassen. Immer wieder umrühren, das Kraut darf allerdings gerne etwas Farbe annehmen.

Währenddessen die Spätzle zubereiten: Mehl und Salz in einer Schüssel vermischen. Eier hineinschlagen und einen guten Schuss Milch hinzufügen. Mit einem Holzlöffel verrühren, dabei nicht zu lange rühren. Ggf. noch Milch dazugeben. Der Teig sollte nicht zu flüssig sein.

Wasser in einem Topf zum Kochen bringen und gut salzen. Eine Schüssel für die fertigen Spätzle sowie einen Schaumlöffel bereitstellen. Die Spätzle portionsweise ins kochende Wasser pressen oder schaben, kurz aufwallen lassen und dann mit dem Schaumlöffel aus dem Wasser heben.

Die Spätzle können dann gleich zum Kraut – zusätzlich noch etwas Kochwasser mit dazugeben. Vorsichtig umrühren, mit Salz, Pfeffer, gemahlenem Kümmel, Zucker/Honig/Agavendicksaft und Weißweinessig abschmecken.

Kann gerne noch mit geriebenem Käse verfeinert werden (es passt fast alles – Emmentaler, junger Pecorino, Bergkäse, Limburger, …).

Kürbis mit roten Zwiebeln

Von diesem Kürbisgericht kann man eigentlich gar nicht genug vorbereiten, übrig geblieben ist eigentlich noch nie etwas.

Gerade jetzt, wo man quasi an jeder Straßenecke die wunderbaren Hokkaido-Kürbisse findet ist es ein schnelles, leckeres Gericht, das mit recht wenig Zutaten auskommt und trotzdem das „gewisse Etwas“ hat.

Der Hokkaidokürbis hat den Vorteil, dass die Schale so dünn ist, dass man sie mitessen kann. Außerdem ist das Fruchtfleisch reich an Beta-Carotin, Vitamin A, Magnesium, Calcium und Kalium. Aber auch jede andere Kürbissorte schmeckt in diesem Gericht hervorragend.

Zutaten für 2 Personen oder für 4-6 Personen als Bestandteil eines größeren indischen „Buffets“:

  • 3 EL Senföl oder Sojaöl
  • 1 1/2 TL Bockshornkleesamen
  • 1 TL Kurkuma
  • 1/2 Hokkaidokürbis, in 1 cm große Würfel geschnitten
  • 2 TL Salz
  • 2-3 EL brauner Essig, z.B. Balsamico
  • 2-3 EL Zucker
  • 2 rote Zwiebeln, sehr grob gewürfelt

Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten

Zubereitung:
Das Senf-/Sojaöl in einer großen Pfanne (die auch einen Deckel besitzt) erhitzen. Die Bockshornkleesamen und das Kurkuma ins heiße Öl geben und rösten, bis es zu duften beginnt. Den gewürfelten Kürbis und das Salz zugeben und vorsichtig rühren, bis alles gleichmäßig durchmischt ist. Mit einem Schuss Wasser ablöschen und ca. 15 Minuten abgedeckt bei mittlerer Hitze braten, dabei alle paar Minuten umrühren.

Wenn der Kürbis nahezu weich ist, die Zwiebelstücke dazugeben und nochmal ca. 5 Minuten abgedeckt mitbraten, dann Essig und Zucker zugeben. Nochmal ca. 2 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen, dann mit Salz, Essig und Zucker abschmecken.

Maghmour – Auberginen mit Knoblauch und Zwiebeln

Heute gibt es das vorerst letzte Rezept der orientalischen Vorspeisenreihe – Maghmour. Auch wieder eine sehr leckere und aromatische Sache, vor allem für diejenigen, die gerne Auberginen essen.

Wie ihr auf dem Bild sehen könnt, habe ich die Auberginen nicht geschält (entgegen der Vorgabe im Rezept). Ich mag das Aroma der Auberginenschale ganz gerne, aber wenn sie geschält werden, wird das Ergebnis natürlich noch zarter und die Aromen verbinden sich bestimmt noch ein bisschen besser.

Zutaten:

  • 1 kg Auberginen (etwa 3 Stück)
  • 5 kleine Zwiebeln
  • 1 kg Tomaten
  • 15 Knoblauchzehen (nicht erschrecken, die Zehen können später wieder aus dem fertigen Gericht herausgefischt werden)
  • Saft einer Zitrone
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • Olivenöl
  • 1/2 TL getrocknete Minze

Zubereitungszeit: ca. 35 Minuten

Zubereitung:
Die Auberginen schälen und in Würfel schneiden (wer möchte, kann die Schale dran lassen, sie gibt ein spezielles Aroma). Die Zwiebeln schälen, in viertel Ringe schneiden und beiseite stellen. Die Tomaten grob würfeln und ebenfalls beiseite stellen.

Reichlich Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen und die Auberginenwürfel darin rundum anbraten, bis sie beginnen, weich zu werden. Dann die Zwiebeln dazufügen und mit anschwitzen. Wenn die Zwiebeln leicht bräunlich werden, die geschälten, aber noch ganzen Knoblauchzehen dazugeben und 2 Minuten braten.

Die Tomaten hinzufügen und alles mit dem Zitronensaft, Salz und Pfeffer würzen. Drei der Knoblauchzehen mit der getrockneten Minze zerdrücken und wieder zu dem Rest geben.

Bei niedriger Hitze ca. 20 Minuten vor sich hinköcheln lassen (bzw. bis die Auberginen schön weich geworden sind).

Bulgursalat

Wie versprochen, geht es weiter mit den orientalischen Mezzegerichten und zwar noch bevor es langsam, aber sicher in die herbstlich-winterliche Richtung geht (übrigens! Weihnachten ist auch dieses Jahr am 24. Dezember, das sind nun noch ein bisschen mehr als zwei Monate – also noch genug Zeit, jetzt schon anzufangen, sich Gedanken für ein schönes Weihnachtsgeschenk zu machen!).

Der Bulgursalat ist ein bisschen aufwendiger als das klassiche Tabouleh, das es ja vor ein paar Wochen hier gab. Das liegt daran, dass hier einige Zutaten vorher gegart werden und nicht einfach alles roh „zusammengeworfen“ wird. Trotzdem ist der Salat in einer vertretbaren Zeit servierfertig und hat ein tolles Aroma.

Zutaten für ca. 8 Personen:

  • 4 große Zwiebeln
  • Sonnenblumenöl oder ein anderes neutrales Öl
  • ca. 6 reife Tomaten
  • 300 g Bulgur
  • Saft von 2 Zitronen
  • 1 EL Piment d’Espelette (oder scharfer Paprika)
  • 1 Bund Petersilie
  • 6 Frühlingszwiebeln
  • Salz

Zubereitungszeit: ca. 40 Minuten

Zubereitung:
Die Zwiebeln fein hacken und mit etwas Salz in einer großen Pfanne mit Öl anschwitzen. Etwa 10 Minuten braten – währenddessen die Tomaten würfeln (ca. 1 cm große Würfel). Die Tomaten zu den Zwiebeln geben und alles weitere 10 Minuten garen.

Anschließend den Bulgur untermischen und von der Flamme nehmen. Evtl. muss noch etwas Wasser oder Gemüsebrühe hinzugefügt werden, der Bulgur saugt einiges an Flüssigkeit auf.

Wenn der Bulgur ausgequollen ist, den Zitronensaft und Piment d’Espelette zufügen, dann die grob gehackte Petersilie und die Frühlingszwiebeln (in Ringe geschnitten) unterheben. Mit Salz und Zitronensaft abschmecken.

Quelle: abgewandelt aus Die libanesische Küche

Imam Bayildi – „der Imam fiel in Ohnmacht“

Imam Bayildi – was für ein interessanter Rezepttitel und was für ein tolles Gericht! Eine gefühlte Ewigkeit bin ich um dieses Gericht schon herumgeschlichen, weil mich der Titel gleichermaßen angesprochen und skeptisch gestimmt hat. Ein ohnmächtiger Imam – nicht dass noch bewusstlose Geistliche bei mir in der Küche herumliegen?

Meine Bedenken waren völlig unbegründet – das Essen blieb vollkommen nebenwirkungsfrei. Alle Teilnehmer „bei Sinnen“. Das Aroma der Auberginen ist auch in dieser Zubereitungsform sehr lecker, das ist ja ohnehin eins meiner Lieblingsgemüse. Wer allerdings auf eine kalorienarme Methode hofft, ist hier fehl am Platz – für den „ohnmächtigen Imam“ müssen die Auberginen laut Rezept quasi in Öl schwimmen. Und auch ein bisschen Zeit solltet ihr mitbringen – wenn die Auberginen einen Tag im Sud durchgezogen sind, schmecken sie nochmal ein ganzes Stück besser als unmittelbar nach dem Kochen. Dafür kann man diese Mezze kalt oder bei Raumtemperatur servieren, also entsteht „wenigstens“ da keine zusätzliche Arbeit.

Noch ein kleiner Exkurs in die Geschichte dieses leckeren Gerichtes: man erzählt sich, dass der Name entstand, als ein Imam (islamischer Vorbeter) das Gericht zum ersten Mal probierte und wohl vor Verzückung in Ohmacht gefallen sei. Nun ja – ich würde vorschlagen, probiert es selbst aus.

Rezept für 4 Personen als Vorspeise oder 2 als vegetarisches Hauptgericht:

  • 2 Auberginen
  • 4-6 Knoblauchzehen
  • 2 rote Zwiebeln
  • 3-4 Tomaten
  • 1 TL Paprikapulver, edelsüß
  • 1 EL Zitronensaft
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 1 TL brauner Zucker
  • Olivenöl
  • ggf. frische Minze

Zubereitungszeit: ca. 60 Minuten, zusätzlich 30 Minuten Wartezeit

Zubereitung:

Die Auberginen mit einem Sparschäler abschälen – wer möchte, kann Streifen von der Haut übrig lassen. Auf alle Fälle aber die Kelche der Auberginen dran lassen! Dann einen Längsschnitt machen, so dass am Kelch noch alles zusammenhält  – man kann aber auch einfach alles durchtrennen, das vereinfacht die Zubereitung ein bisschen – und einen Teil des Fruchfleisches auslösen, so dass innen „Taschen“ entstehen. Das Fruchtfleisch grob hacken und beiseite stellen.

Die Innenseiten der ausgehöhlten Taschen einsalzen und so aufstellen, dass die Flüssigkeit ablaufen kann. Mindestens 30 Minuten einwirken lassen, dann mit einem Küchentuch trockentupfen.

Während die Auberginen ruhen, die Knoblauchzehen in feine Scheiben, die Zwiebeln in feine Ringe und die Tomaten wiederum in feine Scheiben schneiden.

Eine große Pfanne mit einem großzügigen Schuss Olivenöl erhitzen, dann die Auberginen(hälften) rundherum darin anbraten, bis sie ein bisschen Farbe genommen haben. Herausheben und abtropfen lassen. Erneut einen großzügigen Schuss Olivenöl erhitzen und Knoblauch, Zwiebeln und das gehackte Auberginenfleisch anbraten. Nach ca. 5 Minuten Tomaten, Paprikapulver, Zucker und Zitronensaft zugeben, gut umrühren und mit Salz und Pfeffer würzen.

Die Mischung aus der Pfanne herausnehmen, dafür die Auberginen(hälften) wieder hineinlegen, die Taschen weit öffnen und die Tomaten-Auberginen-Zwiebelmischung fest hineindrücken. den Rest ggf. ringsherum verteilen. Nochmal einen großzügigen Schuss Olivenöl und 100 ml Wasser über die Auberginen geben und die Sauce mit den Auberginen zum Kochen bringen. Auf niedriger Hitze zugedeckt etwa 45 Minuten garen lassen. Dann den Herd ausschalten und abgedeckt auskühlen lassen.

Mit frischer Minze und Brot zum Auftunken servieren.

 

Daoûd Pascha – Hackfleischbällchen orientalisch mit Tomatensauce

Hier kommt ein weiteres tolles und schön mild, aber nicht langweilig schmeckendes orientalisches Mezzegericht. Die passierten Tomaten und die Zwiebeln geben den Fleischbällchen eine gewisse Süße, die durch ein wenig Zimt und Paprika noch abgerundet wird – wer beides nicht mag, kann es bestimmt auch weglassen.

Zutaten für ca. 6 Personen (oder auch für 10 bis 12, wenn’s noch viele andere Sachen gibt):

  • 500 g Rinderhackfleisch
  • 50 g Pinienkerne, grob gehackt
  • 2 EL Tomatenmark
  • 2 TL Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 1 TL Zimt, gemahlen
  • 1/2 TL Paprika edelsüß
  • 1 großzügige Prise rotes Chilipulver
  • 4 Zwiebeln
  • 4 EL Sonnenblumenöl
  • 1 Biozitrone
  • 500 g passierte Tomaten

Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten

Zubereitung:
In einer Schüssel das Fleisch, die Pinienkerne, Tomatenmark, Salz, Pfeffer und die übrigen Gewürze vermischen (mit den Händen gut verkneten oder alternativ mit einer Küchenmaschine). Die Masse zu kleinen, ca. walnussgroßen Bällchen formen und beiseite stellen.

Die Zwiebeln halbieren und in feine Streifen schneiden. In einer großen Pfanne das Öl erhitzen und die Zwiebelstreifen darin bräunen, dann herausnehmen und die Hackfleischbällchen rundherum etwa 5 Minuten anbraten.

Die angebratenen Zwiebeln wieder dazugeben, Zitronenabrieb von der Biozitrone sowie passierte Tomaten dazugeben und bei mittlerer Hitze etwa 15 Minuten garen.

Quelle: Die libanesische Küche

Bulgur mit Tomaten

Das ist echt eins meiner absoluten Lieblingsrezepte. Ganz wenige Zutaten, schnell gemacht und sooo lecker. Wegen des unglaublich runden Geschmacks, der der Seele schmeichelt, fällt dieses Gericht für mich auch unter die Kategorie „Comfort Food“. Also – genau das Richtige für regennasskalte Tage wie heute. Den Bulgur für dieses Gericht bekommt ihr mittlerweile gut aus dem Supermarkt oder Bioladen. Falls ihr eine spezielle Präferenzen bezüglich der Körnung habt, geht in den türkischen Supermarkt eures Vertrauens – dort habt ihr die freie Auswahl, ob es fein, grob oder irgendwas zwischendrin sein soll.

Obendrein ist dieses Gericht auch noch schnell zubereitet, wer also nach einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause kommt, hat trotzdem innerhalb von einer halben Stunde ein leckeres, wärmendes Gericht gezaubert. Das Rezept ist so ähnlich in dem Kochbuch „Die libanesische Küche“ von Pomme Larmoyer enthalten.

Zutaten für 6 Personen:

  • 3 Zwiebeln
  • 80 ml Sonnenblumenöl oder anderes neutrales Öl
  • 1 kg Tomaten
  • 8 Knoblauchzehen, geschält, aber nicht zerkleinert
  • 300 g grobkörniger Bulgur
  • 1 TL Zimt, gemahlen

Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten

Zubereitung:

Die Tomaten mit kochendem Wasser überbrühen und häuten (wer möchte, kann diesen Arbeitsgang auch überspringen – mich stören die Tomatenhäutchen im Essen z.B. überhaupt nicht), dann in grobe Würfel schneiden. Die Zwiebel fein würfeln.

Öl in einer tiefen Pfanne oder einem Topf erhitzen, die Zwiebeln dazugeben und Farbe annehmen lassen. Sobald die Zwiebeln anfangen, braun zu werden, die Tomaten und die Knoblauchzehen dazugeben und langsam zu einer dicklichen Soße einkochen lassen.

Bulgur und Zimt untermischen und ggf. noch etwas Wasser dazugeben, damit der Bulgur gut quellen kann. Noch ein paar Minuten auf kleiner Hitze weiterköcheln lassen, bis der Bulgur weich ist, dann bei Zimmertemperatur ausquellen lassen. Warm, kalt oder bei Zimmertemperatur servieren.